2021_07 Maratona dles Dolomites

Maratona dles Dolomites / 04.07.2021

Clemens alias Kurt Dattinger, Klaus und Robert stellten sich am 4. Juli 2021 den
Herausforderungen des Maratona dles Dolomites. mit 4.100 hm auf 136 km über
insgesamt 8 Dolomitenpässe. Sowohl Klaus als auch Robert waren bereits zweimal
erfolgreich über die lange Strecke angetreten. Für Klaus galt es noch die 7h-Schallmauer
zu knacken, für Dattinger war es eine Premiere. Robert erklärte sich bereit, für die
beiden den Pacemaker zu machen.

Am Freitag, nachdem auch Dattinger nach Autopanne und -wechsel in Corvara ankam,
nutzen Klaus und Robert das noch schöne Wetter und befuhren das Grödner Joch als
Vorbereitung für den Sonntag. Dattinger ruhte sich konsequent aus.

Die Veranstaltung ist top-organisiert und auch die Ausgabe funktionierte unter strenger
Einhaltung der Covid 19-Regeln ohne Stress. Bedenklich erschien uns aber der
Wetterbericht, der vor allem für Sonntag richtig besch…. Wetter vorhersagte (starker
Regen und Kälte). Unsere Gedanken und Gespräche drehten sich überwiegend um die
angemessene Ausrüstung und nicht mehr um das Schaffen der 7h. Am späten
Samstagabend besserte sich erfreulicherweise die Prognose, denn es sollte nun bis ca.
14:00 Uhr trocken (jedoch kühl bis kalt) bleiben. Wenn wir die 7 h schaffen wollen, dann
könnte sich das ausgehen und wir gewannen wieder an Zuversicht.

Race-Day:
Die Wettervorhersage behielt recht und wir fuhren zeitig in der Früh bei trockenen
Bedingungen zum Start. Selbstredend Dattinger in kurz-kurz, während Klaus und ich
uns gut einpackten.

Und dann ging es auch schon los. Ich übernahm die Führung des RCGG-Packs wir
erklimmen ganz auf Plan den Passo Campolongo.

Unten in Arraba starteten Klaus und ich unsere „Modenschau“ und entledigten uns
unserer Jacken. Schon ging es auf den Passo Pordoi (mein persönlicher Favorit des
Maratona). Im obersten Bereich bremste mich zurecht Dattinger ein wenig ein und wir
kamen gemeinsam am Pass an. Schon ging es auf die nächste Abfahrt. Vor dem Anstieg
zum Sella-Joch machten Dattinger und ich einen Side-Step, während Klaus „gemütlich“
sich an den Aufstieg machte. Es kostete uns dann doch einige Körner, Klaus wieder zu
stellen, erreichten das Sella Joch erneut gemeinsam.

Es folgte eine kurze Abfahrt und der letzte Anstieg der Sella-Runde rauf aufs Grödner
Joch. Nach der Abfahrt gelangten wir wieder nach Corvara, wo man bereits ins Ziel
fahren könnte (kurze Distanz), was für uns aber nicht zur Debatte stand.

 

Ein zweites Mal erklommen wir den Passo Campolongo, machten dort unseren ersten
Halt (Getränke und Essen), fuhren wieder nach Arraba ab, bogen aber diesmal nach
Osten ab. Von dort ging es wellig Richtung Passo Giau. Wir ignorierten wie geplant auch
die Abzweigung direkt zum Passo Falzarego (mittlere Distanz) und fuhren exakt in der
geplanten Pace. Der Anstieg hinauf zum Passo Giau ist der Scharfrichter des Maratona
(10 km mit 10% Durchschnittssteigung). Hier fuhr jeder sein eigenes Tempo. Auf der
Passhöhe bei kuscheligen 7°C warteten wir wieder zusammen und stärkten uns ein
weiteres Mal. Die Abfahrt war abseits der Temperaturen ein wahrer Genuss, da die
Strasse wegen des Giro d´Italia neu asphaltiert war.

Nun war es schon fast geschafft, denn es lag nur mehr ein Pass vor uns. Wir lagen
vermeintlich ein wenig hinter Plan und Klaus schlug ein beachtliches Tempo an,
welchem Dattinger nicht mehr ganz folgen konnte und wollte (Krampfgefahr). Ich fuhr
eine zeitlang zwischen den beiden, entschied mich dann aber Klaus für das Ziel 7h
weiter zu begleiten und zu unterstützen und schloss wieder zu ihm auf.
Vom Passo Falzarego galt es noch die wenigen Höhenmeter hinauf zum Passo Valparola
zu bewältigen, bevor es an die lange Abfahrt nach Stern ging. Nun zeigte sich, dass wir
doch gut in der Zeit waren und sich die 7h ausgehen sollten.
Auch die Mur del Giat (Katzenmauer) in Stern (20%!) schafften wir ohne Krämpfe und
nun lagen nur mehr die wenigen, leicht ansteigenden Kilometer nach Corvara vor uns.
Klaus und ich drückten noch ein wenig an und schafften es sogar in 6h 49 Minuten
durchs Ziel zu fahren.

Aber auch Dattinger ließ sich nicht lumpen und drückte ebenso an und schloss beinahe
wieder zu uns auf und erreichte das Ziel in sehr starken 6h 53 Minuten. Mission
completed. Auch der Wettergott meinte es gut mit uns. Erst auf den letzten Metern
zurück zum Hotel begann es zu regnen. Wir sind halt Glückskinder.
Der Maratona dles Dolomites ist ein perfekt organisiertes Event in unglaublich schöner
Landschaft (UNESCO Kulturerbe). Wer weiß, vielleicht sieht mich der Maratona auch ein
viertes Mal.